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Restauration: Volvo Amazon P220 - Rost und viel Glück im Unglück

23.02.2011
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Oldtimer Restauration - 1968 Volvo Amazon P220


Karsten Stelk berichtet von seiner aktuellen Restauration eines 1968 Volvo Amazon. Begleiten Sie ihn virtuell bei seiner Arbeit, von einer schlüpferblauen schwedischen Rostlaube bis hin zu einer dunkelblauen Schönheit. Seien Sie dabei, wenn Freud und Leid aufeinander treffen!

Fast keine böse Überraschung

Wie versprochen - diesmal ist nicht so viel Zeit seit meinem letzten Bericht vergangen. Liegt aber nicht unbedingt an meinem Arbeitsfortschritt, dazu später mehr. Nachdem ich das linke Reparaturblech, Kotflügel hinten erneuert habe, bin ich mit der Drahtbürste auf der Flex auf den kompletten hinteren Abschluss los. Fast keine böse Überraschung, wie gesagt fast. Die Dichtleiste für die Heckklappe ist ziemlich verrostet. Zuerst habe ich gedacht nur entrosten hilft, aber sie ist schon zu weit unterrostet, also raus damit. Einfach mit einem Stemmeisen darunter und los geht’s. Danach einfach mit einer Kneifzange abgerollt. Man(n) sah das schlimm darunter aus, im Nachhinein war es wohl genau richtig. Danach wieder die gute Flex und Brunox. Jetzt erst habe ich mich mit der Leiste beschäftigt. Huups wo bekomme ich die denn her. Aber wie gut das ich Matthias Volk kenne, klar haben wir sie bei SKANDIX im Programm. Schiene, Dichtungsaufnahme Artikel Nr.: 1018211. Es ist genau die benötigte. Dabei habe ich dann auch die neue Benzinleitung bekommen. Ausreichend lang nur das eine Ende musste ich noch bördeln. War nicht das Problem da ich von Snap-on ein Bördelgerät für die Bremsleitungen habe. Einen Nachtrag zu den Achsen habe ich noch: Beim Abnehmen der Bremstrommel ist mir der Bremseinsteller in mehreren Teilen entgegen gefallen. Da kann die Bremswirkung wohl nicht mehr so richtig gut gewesen sein. War wohl nicht das beste Material...

Löcher flicken

Der hintere Abschluss ist im Großen und Ganzen recht gut, nur ein kleines Loch musste ich flicken. Dabei sind mir dann die Löcher in der hinteren Säule wieder aufgefallen. Was der alte Schwede wohl damit bezweckt hat? Absolut keine Ahnung, also gleich wieder das Schweißgerät ran und dicht damit.

Das rechte hintere Kotflügel Reparaturblech sah eigentlich nicht so schlecht aus, aber wie immer doch ganz schön viel Arbeit. Von unten war wieder nur alles rotbraun. Durch die Erfahrung von der linken Seite ging es aber recht flott. Inzwischen passen meine angefertigten Blechteile auch schon recht gut, nur noch hier und da die feinen Anpassungen. Der untere Abschluss ist wie auf der anderen Seite komplett neu. Viel Arbeit aber ich denke es ist es wert.

Glück im Unglück

Jetzt musste ich „nur noch“ ein Stück der Seitenwand nach unten erneuern. Freitag Abend 18:30 Uhr. Normalerweise sitzt man jetzt schon schön in der warmen Stube und trinkt sein erstes Bier, aber was mache ich...
Schnell noch ein Blech abgekantet und angehalten. Mist oben passt es nicht ganz. Also noch mal die Flex und die Seitenwand um 2mm kürzen. Dabei fällt mir dann die Flex aus der Hand und wie könnte es anders sein genau auf meine linke Hand. Nichts gemerkt, aber auf einmal sah die Hand nicht richtig gut aus. SCHEI…… genau unterhalb vom Daumen ein Schnitt.

Ab ins Krankenhaus zur Notaufnahme. Nach 2 Stunden war ich dann endlich fertig, mit „nur“ 8 Stichen genäht. Der Doc hat gesagt: Gut gemacht, wir hätten auch genau an der Stelle geschnitten. Etwas weiter nach rechts und die Sehne wäre durch, nach links das Gefäß und die Nerven und tiefer das Gelenk und der Knochen. Sieht so aus als wenn ich doch ganz schön viel Glück gehabt habe!

Nur jetzt bin ich erstmal aus dem Verkehr gezogen. Das ist auch der Grund für diesen etwas früheren Artikel. Ich melde mich dann zurück wenn ich wieder in die Garage gehe, oder besser gesagt wenn ich wieder mit der Flex arbeiten darf.