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Restauration: Volvo Amazon P220 - Die Außenschweller

19.01.2011
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Oldtimer Restauration - 1968 Volvo Amazon P220


Karsten Stelk berichtet von seiner aktuellen Restauration eines 1968 Volvo Amazon. Begleiten Sie ihn virtuell bei seiner Arbeit, von einer schlüpferblauen schwedischen Rostlaube bis hin zu einer dunkelblauen Schönheit. Seien Sie dabei, wenn Freud und Leid aufeinander treffen!

Zurück in die kalte Garage

Dezember in Norddeutschland. Alles ist ruhig, weiß und sehr kalt. Wirklich alles? - Nein!! Aus einer kleinen Garage an der Kieler Förde dringen Geräusche, ziemlich schrill und zwischendurch immer wieder Hammerschläge. Wir sind ja nicht neugierig, aber was da so los ist will man(n) (Frau auch, vielleicht sogar häufiger) dann doch wissen. Beim langsamen Näherkommen stellt man erschreckend fest, es ist wieder der Verrückte welcher an seinem Auto schraubt. Da gibt es eigentlich nur eins, Kopfschütteln!!!

Okay, okay genug der Worte, Ihr wartet ja sicherlich schon auf die Weiterführung meiner kleinen „Leidens“ Geschichte. Nachdem ich einige Teile an der Vorderachse angebaut hatte, musste ich mich zwingen, wieder an die Blecharbeiten zu gehen. Ist ja nicht so meine Welt und dann noch bei den Temperaturen, -4 Grad in der Garage, draußen minus 8 und mehr. War dann doch alles ziemlich kalt, nicht nur das Blech sondern auch die Werkzeuge, huuaaaa. Nach etwa 3 Stunden Blecharbeiten mit schweißen und flexen ist die Temperatur auf sehr gute minus 1,5 Grad gestiegen, auch eine Art von Heizung.

Außerdem wusste ich nicht so Recht wie ich bei der hinteren Ecke weitermachen soll, ziemlich rot-brauner Schrott an dieser Stelle.
Schaut Euch die Bilder genau an!! Hier unterscheiden sich dann die richtig Guten von den sogenannten Guten. Sind immer 2 bis 3 Bleche zusammen und wenn der Rost dort gearbeitet hat, sieht man es ziemlich schnell, da die Nähte aufgehen.

Radlauf, Außenschweller, Tankstutzen erneuert

Zum Aufwärmen habe ich dann erst mal wieder den linken geflickten Radlauf abgeschnitten und durch einen ganzen Radlauf ersetzt. Das Geflickte sah ziemlich Schei... aus. Da hat dann doch die Zeit geholfen, um einen klaren Blick und Kopf zu bekommen. Zuerst habe ich aber noch schnell, und das ist tatsächlich so, den Außenschweller erneuert. Dies wäre eigentlich nicht nötig gewesen, aber der Vorbesitzer hat mit dem Schweller wohl immer irgendwelche Poller verschoben. Zumindest waren die ordentlich eingedrückt. Also raus damit und neu. Mal etwas positives, nichts verrottet darunter. Nur die Endspitze hinten, aber das war ja schon vorher sichtbar. Nachdem ich dann den Radlauf eingeschweißt habe, immer lustig Punkt an Punkt und ist dann irgendwann doch dicht, musste ich mich wohl oder übel um den Abschluss hinten kümmern.

Also, Flex raus und erst mal das Abschlussblech so abgetrennt, dass ich es wiederverwenden kann. Ist noch wie neu, da es wohl erst vor kurzen angesetzt wurde. Dabei habe ich die nächsten Sünden des Schweden aufgedeckt. Die Seitenwand unten war wohl mal etwas löchrig, also wird einfach ein Winkel angepunktet, fertig. Dementsprechend aufwendig ist es dann für mich geworden. Schön noch ein Teil der Seitenwand erneuern und dabei gleich die Löcher im Tankstutzen schweißen. Wer nun aber denkt, das war alles, FALSCH! Jetzt geht es erst richtig los. Ab in den Untergrund und die Abschlussbleche nach hinten von unten abflexen. Das hat schon gedauert, da man hier wieder so super gut rankommt. Dann die Drahtbürste und erst mal alles entrosten. Sah wieder aus, als wenn ich 3 Stunden Kohle geschaufelt habe. Auch die Badewanne hatte danach schöne dunkle Ränder, sehr zur Freude meiner Frau...
Jetzt die einzelnen Bleche eingeschweißt, damit ich den Innerraum auch wieder dicht bekomme. Im nachhinein war es dann doch nicht so problematisch, aber es ist halt wie immer, erst mal muss man anfangen, der Weg kommt dann.

Jetzt muss ich hier wieder mal Brunox arbeiten lassen und dann kommt die gute Grundierung und Farbe.
Das war’s wieder einmal. Nächstes Projekt ist die andere Seite und die Türen und Hauben. Danach fängt es wieder an Spaß zu machen. Vorderachse fertig zusammenbauen, Bremsen machen und den Volvo wieder auf die Füße stellen. Aber bis dahin wird es noch etwas dauern.
Fortsetzung folgt, versprochen.