English | Deutsch ||
Lieferland:
|| Hilfe

Restauration: Volvo Amazon P220 - Die Achsen

01.12.2010
Klick startet selbstlaufende Diashow
START - STOPP

Oldtimer Restauration - 1968 Volvo Amazon P220


Karsten Stelk berichtet von seiner aktuellen Restauration eines 1968 Volvo Amazon. Begleiten Sie ihn virtuell bei seiner Arbeit, von einer schlüpferblauen schwedischen Rostlaube bis hin zu einer dunkelblauen Schönheit. Seien Sie dabei, wenn Freud und Leid aufeinander treffen!

Hassliebe

Nach 2 Monaten kann ich endlich wieder von etwas Positiven berichten.
Ich hatte die Schnauze voll von der Blecharbeit (meine Hassliebe), also habe ich einfach die restlichen hinteren Blecharbeiten auf später verschoben. Ich baue jetzt die ersten fertigen Teile im Motorraum an. Das macht wieder richtig Spaß und Freude, es geht voran und man(n) oder Frau sieht, das es doch vorwärts gehen kann.

Die Vorderachse

Anfangs (ja ich weiß, die Idee hatte ich schon häufiger) wollte ich die Vorderachse nur kurz ausbauen, neue Buchsen reinigen überpinseln und fertig. Wie gesagt, das war die Idee, aber nach dem Auseinanderschrauben habe ich gesehen, wie schlecht und rostig die Teile doch waren.

Dann doch den großen Schritt, alles komplett zerlegt, gereinigt und zum Sandstrahler gegeben. Danach alles wieder mit der guten Grundierung versehen und schwarz lackiert.
Hier haben auch wieder die Beziehungen geholfen, kostet nur Kaffee und Würstchen plus die Farbe. Nachdem die Teile lackiert waren, sollten die neuen Buchsen eingepresst werden. Bei einigen war es nicht so leicht, sie waren etwas zu dick, aber mit gutem Willen und etwas zarter Gewalt hat auch das funktioniert.
Die Achsschenkel wurden mit neuen Traggelenken versehen, welche ich aber noch vorher lackiert habe. Sie sind leider unlackiert, würden wohl sehr schnell ziemlich Sche... aussehen. Nach dem Zusammenbau der Vorderachse merkt man jetzt schon einen riesen Unterschied, alles ist schön stramm, vom Aussehen mal gar nicht zu reden.
Die gleichen Arbeitsschritte habe ich auch bei der hinteren Aufhängung gemacht. Scherzhafterweise habe ich auch noch die Bremsscheibe vermessen, huuuupppppssss, 2,8mm unter Maß. Also auch sie muss neu. Das eingeplante Budget ist auch schon längst überschritten, aber jetzt geht nur noch eins: “Augen zu und durch“.

Wer Ordnung hält, ist nur zu faul zum Suchen!

Ein Problem holt mich zur Zeit auch immer wieder ein. Da ich den Volvo komplett zerlegt und die Teile überall im Haus eingelagert oder sollte ich besser sagen versteckt habe, suche ich doch das eine oder andere Mal nach Kleinteilen. Aber bis jetzt habe ich sie immer wieder gefunden. Die letzten vermissten Muttern lagen in der Tüte mit den SKANDIX Neuteilen.

Auf diesem Wege nochmals herzlichen Dank für Eure super Unterstützung, meine Fragen waren manchmal wohl ziemlich nervig und ich bin immer noch nicht fertig damit. Die Antworten waren immer gut und hilfreich. Außerdem ist auch der Spaß dabei nie zu kurz gekommen, das nenne ich Service. Die gelieferten Teile waren super schnell hier und von sehr guter Qualität. Was ich überhaupt nicht von meinen anderen Autos den lieben Engländern kenne.

Heizung, Bremsen, Hinterachse

Die Heizung habe ich zerlegt, gereinigt und neu lackiert. Auch die Dichtungen sind jetzt wieder neu. Der Bremskraftverstärker hatte noch ohne Mängel funktioniert, also nur neuer Lack.
Über die Bremsen habe ich mich mit Matthias Volk unterhalten. Ich war ja in der Grundeinstellung etwas geizig, wollte also nur die Überholsätze kaufen. Aber nach einem etwas längerem Gespräch wurde ich dann doch überzeugt, den Hauptbremszylinder neu zu nehmen. Alle anderen Bremsenteile liegen schon neu bei mir, nur den Hauptbremszylinder wollte ich überholen. Da wurde ich schnell an Murphy erinnert und jetzt ist er auch neu, besser so.

Die Hinterachse habe ich entrostet und die Dichtungen erneuert. Gab gleich das nächste Problem. Hat schon mal jemand versucht, die große Mutter am Differential Eingang zu lösen, wenn die Achse auf der Werkbank liegt. Die ist ganz schön fest (angezogen mit 28 bis 30 kg/m). Da ich aber nicht das passende Spezialwerkzeug habe, musste ich mir ja anders helfen. Also, den Flansch schön mit einer Schraubzwinge auf die Holzarbeitsplatte festmachen und mit langem Hebel lösen, Knack und schon war die Arbeitsplatte ziemlich vermurkst. Dann eine schön dicke Stahlplatte auf die Arbeitsplatte, Flansch darauf und wieder mit der Schraubzwinge festziehen. Siehe da es funktioniert. Der Einbau sollte auch genauso funktionieren denke ich.
So genug mit den schönen Arbeiten ich werde mich wieder meiner Hassliebe zuwenden.
Fortsetzung folgt...

PS: Termin die erste habe ich gerade überschritten. Das Geburtstagsgeschenk einen laufenden Volvo wird es wohl dieses Jahr nicht geben.