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Edelstahlabgasanlage

Universal

30.11.2021

Einbauhinweis und Besonderheiten zur Behandlung von Edelstahlabgasanlagen. Abgasanlagen aus rostfreiem Stahl sind eine hochwertige und weitaus langlebigere Alternative zum Serienauspuff. Dennoch muss bei der Montage und beim Betrieb auf das ein oder andere geachtet werden, auch die Chromnickelstähle haben besondere Eigenheiten.


Grundlagenwissen:

Rostfreie Stähle schützen sich mit einer dünnen, an der Oberfläche durch Umgebungsluft entstehenden Chromoxidschicht, selbst. Diese Schicht entsteht nach Kratzern eigentlich immer wieder neu durch den enthaltenen Chromanteil von 10,5-30%, je nach Legierung.
Desweiteren zeichnen sich Edelstähle durch einen besonders geringen Phosphor- und Schwefelanteil aus und können, je nach Legierung, Nickel, Mangan, Molybdän und ein paar andere Metalle enthalten. Der Kohlenstoffanteil darf maximal 1,2% betragen.

Die verbreitete Meinung, rostfreier Stahl sei nicht magnetisch, ist übrigens meist falsch. Es gibt zwar durchaus ein paar Legierungen, die nicht magnetisch sind, der weitaus grössere Teil ist es aber. Der Magnetismus ist bei verschiedenen Legierungen allerdings unterschiedlich stark, ein Magnettest sagt ohne genaue Kenntnisse nichts aus. Die Stärke des Magnetismus kann sich schon beim schweissen ändern!


Grundregeln bei der Arbeit mit Edelstahlteilen:

- Der Arbeitsplatz muss sauber sein, es darf dort kein Stahl geschliffen wird.

- Falls am alten Auspuff getrennt werden muss, erledigen Sie dieses bevor die neue Abgasanlage ausgepackt wird. Neuteil am Besten in einem Nebenraum lagern.

- Nur saubere Schraubenschlüssel verwenden und mit etwas Fett gegen die Schraubenköpfe isolieren. Keinesfalls dürfen Anhaftungen von Stahlspänen am Werkzeug sein.
Noch besser: Spezialwerkzeug aus Edelstahl, z.B. von Hazet.

- Nicht gleichzeitig oder in Zukunft Blecharbeiten am Auto erledigen. Falls doch, Abgasanlage vorher wieder demontieren und in einem seperaten Raum lagern oder in eine saubere Schweissdecke einpacken.

- Halter und Schellen/Schrauben am Besten nur aus Edelstahl verwenden.

- Bei der Montage mit den Einzelteilen nicht an Stahlteile stossen, schon garnicht an rostige. Den ausgepackten Auspuff nicht auf einem verschmutzten Werkstattboden ablegen.

- Falls bei der Arbeit Handschuhe verwendet werden: Nehmen sie neue und nicht die, mit den sie letzte Woche gefeilt oder getrennt haben.


Montagehinweise:

- In die Rohrverbindungen der Abgasanlage sollten, wenn überhaupt nötig, nur Montagepasten oder Fette verwendet werden, die frei von Eisen oder Aluminium sind. Beides würde zu Kontaktkorrosion führen.

Die Verbindung zu einem Katalysator oder Krümmer aus Stahl sollte mit einer Montagepaste oder hitzebeständigem Fett isoliert werden. Besser ist natürlich die Verwendung dieser Komponenten ebenfalls aus Edelstahl.

Als Montagepaste der Rohre untereinander und als Trennmittel gegen andere Metalle ist Anti-Seize (1074348 oder 1074346) bestens geeignet. Kupferpaste darf bei den Edelstahlrohren untereinander auch verwendet werden, verträgt sich aber nicht mit aluminisierten Auspuffteilen und würde dort zu Kontaktkorrosion führen.

- Bei der Montage muss, wie bei einem normalen Stahlauspuff auch, unbedingt auf Spannungsfreiheit geachtet werden. Das ist hier sogar noch wichtiger, da viele Edelstähle deutlich spröder sind. Aus diesem Grund sind auch Töpfe und Rohre meist aus unterschiedlichen Legierungen.


Aufgrund der möglichen hohen Lebensdauer einer solchen Abgasanlage weisen wir noch darauf hin, das möglicherweise Aufhängungsgummis oder die Halteschellen diese Lebensdauer nicht erreichen. Kontrollieren Sie die Aufhängungsteile regelmäßig.


Wenn diese Regeln bei der Montage und Behandlung eingehalten werden, hat man sehr lange Freude an so einer Abgasanlage.

Die oben abgebildete ist schon weit über zehn Jahre an einem ganzjährig im Alltag genutzen Auto montiert. Bisher ist sie unbeschädigt, auch wenn man die Umwelteinflüsse natürlich sehen kann.


Noch ein paar Tips, damit so eine hochwertige Abgasanlage auch lange hält:

- Nach dem Winter sollten Salzreste gründlich vom Fahrzeug und dem Auspuff entfernt werden. Bei hohen Temperaturen können Salz und Reaktionsprodukte auch bestimmte Edelstähle angreifen.

- Zur Reinigung sollte kein stark eisen- oder chlorhaltiges Wasser verwendet werden. Viele Edelstähle sind nicht chlorbeständig.
Ebensowenig geeignet sind essig-, salz- oder zitronensäurehaltige Reiniger.

- Niemals zum Entfernen von Ablagerungen oder Rost Stahlwolle oder eine Stahldrahtbürste verwenden, das würde unwillkürlich wieder Rost nach sich ziehen. Wenn dann eine Edelstahlbürste, passende Spezialreiniger und Polituren.


Die von uns gelieferten Auspuffanlagen aus rostfreiem Stahl sind als langlebigere Alternative zum Serienauspuff gedacht. Sie sind keinesfalls zu vergleichen mit hochglanzpolierten Anlagen für sogenannte "Show-and-shine"-Fahrzeuge. Diese wären deutlich teurer, weil deren Herstellung ungleich aufwändiger ist.

  • Diese Hinweise dienen nur zur Orientierung und ersetzen nicht die Einbaurichtlinien der Fahrzeughersteller! Alle Angaben ohne Gewähr!