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Volvo 140 Umrüstung auf Holzgas

29.11.2021

Es gibt Leute, die bauen verrückte Sachen mit ihrem Auto, weil sie damit auffallen möchten oder eine persönliche Note zum Ausdruck bringen möchten.

Und es gibt Leute wie Niklas Alexandersson, der ein klare Vorstellung hat, wie er etwas beitragen möchte, für den Wandel zu einer besseren Welt.

Niklas ist zwar ein Auto Enthusiast und ein typischer Schauber, aber gleichzeitig ist er durch einfache Überlegungen zu einem Klimaaktivisten geworden.

Seine Überzeugung ist, dass es besser ist, vorhandene Autos auf klimaneutrale Kraftstoffe umzustellen, als alte Autos durch neue zu ersetzen, für die erst weitere Ressourcen verbraucht werden müssen. Keep it simple and stupid! Seiner Meinung nach ist es am besten, wenn jeder mit einfachen Mitteln sein Auto selber reparieren und am laufen halten kann. Keine teure Technik, keine Abhängigkeiten von Software oder Internet. Es ist besser, Energie zu sparen, als Energie zu verschwenden, um teuere neue Konsumgüter zu erschaffen.

Wer wir er auf dem Lande wohnt, muss mit den Mitteln vor Ort auskommen wie er sagt. Und wenn man nicht weiter kommt, dann fragt man eben einen Nachbarn oder jemanden der sich damit besser auskennt.

So ist es ihm gelungen, in seiner eigenen Werkstatt die komplette Umrüstung von Benzin auf Holzgas in einem alten Volvo 140 vorzunehmen. Das Holz wächst vor Ort und somit entfällt auch der sonst erforderliche Energietransport bis zum Verbraucher.


Bereits nach dem zweiten Weltkrieg gab es vielerorts Lösungen, um Fahrzeuge ohne Benzin betreiben zu können. Umrüstungen auf Holzgas waren eine günstige und einfache Möglichkeit.

Niklas erzählt, dass der schwedische Staat während der ersten großen Ölkrise in den 1970er Jahren eine eigene Forschungsabteilung zu diesem Thema gegründet hatte, die bis 1996 existierte. Sinn der Sache war es, Ersatzlösungen zu schaffen, falls Schweden den Zugang zum Erdöl verlieren sollte und gezwungen wäre auf alternative Kraftstoffe umzusteigen. In einer Kooperation mit Volvo wurde ein Anhänger mit einem Holzgas-Aggregat gebaut, den man einfach hinter sein Fahrzeug ankoppeln konnte um damit den Motor auf Holzgas-Betrieb umzustellen. Lediglich der Vergaser im Motorraum musste dafür umgerüstet und mit einer Zuleitung verbunden werden. Hiervon wurden damals ca. 10.000 Einheiten produziert.

Dieses Wissen beim Hersteller ist inzwischen verloren gegangen. Stattdessen wird dort an Elektroantrieben mit Batterie geforscht.

Niklas ist der Überzeugung, dass Batterie-elektrischer Antrieb nicht die einzige Lösung für die Zukunft sein kann. Er stellt sich vor, weitere Projekte mit Biogas oder Wasserstoff zu realisieren und sein Wissen mit anderen zu teilen.

Hier kommt für ihn das Internet ins Spiel, damit er über seinen YouTube Kanal Impulse geben und Wissen teilen kann. Durch die Kontakte zu anderen Enthusiasten auf der ganzen Welt sieht er eine konkrete Chance, die Erfahrungen aus ähnlichen Projekte zu sammeln und zu verbinden. Seine Idee ist, irgendwann auch als Berater für alternative KFZ-Antriebe sein Wissen an andere weiter zu geben.

Zunächst steht ein weiteres Projekt auf dem Plan: Die Umrüstung eines Fordson Major Traktors auf Holzgas. Mit dem Traktor bewirtschaftet er gemeinsam mit einem Freund ein kleines Stück Land, um eigenes Gemüse anzubauen. Auch dies entspricht seiner Philosophie – weg vom globalisierten Konsum hin zu eigenen regionalen Erzeugnissen.

Niklas Ansatz könnte nicht besser zum Anliegen von SKANDIX passen:
Alte Fahrzeuge so lange wie möglich am laufen halten!

Wir danken Niklas für das freundliche Interview, das er uns gegeben hat!

Wer mehr erfahren möchte, oder vorhat, mit Niklas Kontakt aufzunehmen, findet weiterführende Informationen auf seiner Webseite, sowie auf Youtube, Instagram und Facebook.

Bilder mit freundlicher Genehmigung von Niklas Alexandersson.