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Reise-Blog: Kurztrip nach Oslo

11.05.2011
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Skandinavien-Tour Infos 2011


Der Skandinavien-Experte und Reise-Journalist Reinhard Pantke berichtet auch in diesem Sommer wieder von seinen Touren durch Schweden und Norwegen. Begleiten Sie ihn virtuell durch den hohen Norden und holen Sie sich Anregungen für eigene Reisen!

Norwegen wird vom Meer geprägt: Eine Messung der Küstenlinie hat ohne die vorgelagerten Inseln mehr als 21.000 km ergeben! Wer sich der norwegischen Hauptstadt Oslo stilvoll annähern will, sollte am besten übers Wasser anreisen. Besonders bequem ist Überfahrt von Kiel nach Oslo auf der Color Fantasy, dem größten Fährschiff der Welt, das die Luxus-Ausstattung eines modernen Kreuzfahrtschiffes bietet. Die ca. 19 Stunden auf dem Luxusliner vergehen vielen zu schnell: Neben 9 Restaurants, diversen Cafes und Kneipen gibt es an Bord ein Fitnesscenter, Schwimmbad, Golfcourse und sogar ein eigenes exclusives Showtheater und Casino! Erholung pur ist auch in den bequemen Kabinen angesagt, die mit allen Annehmlichkeiten ausgestattet sind und als Außenkabinen mit großen Bullaugen spektakuläre Aussichten über die nordische Natur bieten.

Besonders am Morgen der Ankunft lohnt es sich früh aufzustehen, da das Riesenschiff vorbei an kleinen Inseln, Wäldern und idyllischen Orten durch den naturschönen Oslofjord gleitet. Schon vom Schiff aus sieht man, dass Oslo eine der grünsten Hauptstädte der Welt ist und die Lebensqualität hoch ist. Die Stadt wird geprägt von weitläufigen Parks - Wanderwege und Skiloipen im Stadtgebiet können vom Zentrum aus in wenigen Minuten erreicht werden und mehr als 40 Inseln laden zum Baden und Sightseeing ein. Viele bleiben nur eine Nacht in Oslo, aber wer die Stadt wirklich kennen lernen will, sollte mindestens 2 oder 3 Tage verweilen.

Ungefähr jeder zehnte Norweger lebt im politischen und kulturellen Zentrum Norwegens. Wer einmal Menschenmassen sehen will, sollte am 17. Mai Oslo besuchen. Dann feiert diese junge Nation Norwegen ihre erst so spät 1905 gewonnene Unabhängigkeit und Zehntausende von Menschen ziehen, oft in typischen National-Trachten gewandet, entlang der Haupteinkaufsstrasse Karl Johans Gate zum Schloss. Viele der großen Attraktionen liegen direkt an der Karl Johans Gate und machen die Orientierung leicht: z.B. Die Domkirche mit Ihren wunderbaren Glasmosaiken, der „Storting“ – (das norwegische Parlament), das norwegische Nationaltheater und ganz am Ende der Flaniermeile das Königsschloss. Dort residiert volksnah die norwegische Königsfamilie: Weite Teile des Schlossparks sind für die Besucher freigegeben.

Wer sich danach erst einmal unter die Norweger mischen will, sollte sich Aker Brygge anschauen. Aus einst maroden Lagerhallen ist Heute eines der beliebtsten Viertel zum Einkaufen und Ausgehen geworden. An den hellen Sommerabenden sitzt man hier mit Aussicht auf das wuchtige Rathaus, Festung und den Hafen und genießt das Bier direkt am Wasser. Nur über die Preise sollte man nicht allzu lange nachdenken: Ein großes Bier kostet ca. 8-10,- €, ein Hauptgericht ist in einem normalen Restaurant in der Regel ab knapp 25,- € zu bekommen.

Im prunkvollen Rathaussaal wird jedes Jahr im Dezember der Nobelpreis verliehen. Vom vorgelagerten Rathausplatz kann man im Sommer zu einer Hafenrundrundfahrt, zu vielen Inseln oder zur Museumshalbinsel starten. Nicht nur bei schlechtem Wetter sind diese Top-Museen ein Muss: Im Fram-Museum und im Kontiki-Museum erfährt man viel über die Forschungs- und Abenteuerreisen die norwegischen Nationalhelden Nansen, Amundsen und Heyerdahl, die das National- und Selbstbewusstsein der Norweger entscheidend prägten.

Mein ganz persönlicher Lieblings-Ort in der Metropole ist der etwas außerhalb gelegene Frognerparken, in dem man mehr als 650 Skulpturen des Künstlers Gustav Vigeland bewundern kann. Die meisten Figuren erzählen mal etwas kitschig, mal lustig oder traurig vom Lauf des Lebens. Imposantes Highlight des Parks ist ein 17 m hoher Monolith, an dem der Künstler 19 Jahre(!) arbeitete.

Der krönende Abschluss eines Oslotrips ist sicher die Fahrt zur hoch über der Stadt gelegenen berühmten Sprungschanze „Holmenkollen“ und ein Abendessen mit fantastischer Aussicht über Oslo und den weitverzweigten Fjord.
Die Aufführung der Sehenswürdigkeiten erhebt sicher keinen Anspruch auf Vollständigkeit; die Liste der „To do“ Dinge lässt sich endlos fortsetzen... Doch auch Norwegen ist groß und wer einmal da war, möchte immer wieder hin und Oslo ist nur der Anfang eines riesig langgestreckten Landes! Bis zum Nordkap sind es mehr als 2000 km und vielleicht sind Sie ja auch schon beim ersten Mal vom „Norwegenvirus infiziert“. Oslo ist oft der Anfang eines langen Urlaubstraumes im Norden.

Tipps für eigene Reisen

Ausweis: Ein gültiger Reisepass oder Personalausweis reichen vollkommen aus.

Finanzen/Preise/Unterkünfte: Alle gängigen Kreditkarten werden akzeptiert in Restaurants, Hotels und natürlich auch auf dem Schiff. Geldautomaten sind sehr weit verbreitet. 1 € = 7,8 NOK (Stand April 2011).

Norwegen ist ein teures Reiseland. Oslo landet bei der Wahl zu den teuersten Hauptstädten der Welt immer weit vorne. Wer länger in Oslo bleiben will, sollte grade an den Sommerwochenenden die Unterkünfte vorab buchen. Paket mit Hotelaufenthalt sind auch über die Color Line buchbar.

Hochsaison ist von Mitte Juni bis Mitte August. 80 - 100 € wird man für ein normales Doppelzimmer im Hotel investieren müssen, Gästehäuser sind etwas günstiger. Die Preise für Alkohol und Restaurantbesuche lassen selbst einen Öl-Scheich heftig mit der Wimper zucken.

Bei der Touristinformation kann man Unterkünfte buchen (Tel. 0047-24147700), ausführliches Infomaterial bekommen und die „Oslo Card“, die sich bei mehrtägigen Aufenthalten schnell auszahlt.

Transport: Das Zentrum von Oslo ist klein und überschaubar. Das öffentliche Verkehrsnetz ist dicht. Viele Attraktionen im Zentrum sind jedoch gut zu Fuß erreichbar.

Klima: Im Sommer von Juni bis Ende August sind Temperaturen jenseits der 25 Grad Marke durchaus möglich. Die schönste Reisezeit ist die Zeit der hellen Nächte von Anfang Juni bis Mitte Juli.

Text und Fotos © Reinhard Pantke