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Reise-Blog: Island - das Land aus Feuer und Eis

06.07.2011
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Skandinavien-Tour Infos 2011


Der Skandinavien-Experte und Reise-Journalist Reinhard Pantke berichtet auch in diesem Sommer wieder von seinen Touren durch Schweden und Norwegen. Begleiten Sie ihn virtuell durch den hohen Norden und holen Sie sich Anregungen für eigene Reisen!

Zugegeben: Staubige, schlammige Pisten, Dauerregen und kühle Witterung lassen die windzerzauste Insel am Polarkreis nicht gerade als optimales Radfahrerland erscheinen. Vor einigen Jahren galt eine Rad-Tour durch Island noch als Abenteuer. Da sich die Straßen ständig verbessern und immer mehr Reisende "Natur pur" ohne trennende Windschutzscheibe erleben wollen, ist Island auch als Radreiseziel immer populärer geworden. Viele Radler stellen sich jedoch vor der Reise eher ein großes Abenteuer vor und sind schnell frustriert, wenn sie tagelang im Regen paddeln und sich in einsamen Gebirgslandschaften gegen den Wind stemmen müssen. Doch die Warte eines Fahrradfahrers ist wohl bestens geeignet, das näher zu bringen, was Islands Charakter ausmacht und prägt: Die teils noch heute unberührten, weiten Naturlandschaften und die einzigartige Mischung aus Feuer und Eis! Wer sich sich diesen urgewaltigen Landschaften mit der Geschwindigkeit und Ausgesetztheit eines Radfahrers nähert, wird wohl Respekt gewinnen und jenes kindliche Staunen vor den Naturgewalten wieder erlernen, das uns in unser technisierten Welt allzu leicht abhanden kommt.

Reinhard Pantke radelt in diesem Jahr 2 Monate über die faszinierende Insel aus Feuer und Eis. Da Bilder oft mehr als mehr als tausend Worte sagen, hat uns der Globetrotter einige Eindrücke der letzten Tage und Wochen gemailt.

Nicht für jeden ist eine kraftraubende Radtour die richtige Reiseart: Die meisten werden Island wohl eher mit dem Auto erkunden. Ein robuster Volvo dürfte bei den oft raueren Straßenverhältnissen erste Wahl sein!

Tipps für eigene Reisen

Anreise: Icelandair fliegt neben anderen Gesellschaften von diversen deutschen Flughäfen nach Reykjavik, Flüge gibt es in der Hochsaison ab ca. 400,- bis 500,- Euro, in der Nebensaison deutlich günstiger. Symril Line fährt von Hirtshals in Norddänemark 1x wöchentlich nach Seydisfjördur im Osten Islands. Alle, die sich Island langsam annähern wollen und längere Zeit mit einem Fahrzeug unterwegs sein möchten, sollten diese Variante wählen, da Mietwagen extrem teuer sind.

Reisezeit: Anfang Juni - Anfang September entlang der Ringstraße, für das Hochland Anfang/Mitte Juli bis spätestens Ende August; vorher sind viele Hochland-Pisten noch gesperrt. Bis Mitte Juni und ab Mitte August kann es noch/bzw. wieder recht kühl sein. Mit dem ersten Schnee und mit Nachtfrösten muss man im Hochland ab Mitte August rechnen. Stabile Schönwetterperioden sind eher im Juni zu erwarten. Die Südküste ist normalerweise regenreicher als der Norden und Osten der Insel. Bekleidungstechnisch auf alles zwischen Winter und Sommer eingestellt sein! Das Wetter ist unberechenbar und wechselt extrem schnell!

Reisen im Land: Mit normalen PKWs kann man die Ringstraße und die sekundären Nebenstraßen an der Küste befahren. Für die Hochlandpisten braucht man, da es durch Bäche und Flüsse geht und die Bodenbeschaffenheit sandig oder sehr rau sein kann, unbedingt geländegängige Allradfahrzeuge.
Normale Mietwagen ab 60,- pro Tag, hochlandtaugliche Allradfahrzeuge sind sehr teuer und ab 120,- bis 150,- Euro pro Tag zu haben. Off-Road Fahren ist übrigens streng verboten, Übertretungen werden mit hohen Geldstrafen geahndet.
Busse fahren die meisten Plätze im Lande im Sommer 1-2 Mal täglich an. Es werden auch diverse geführte Touren angeboten, die zu den touristischen Highlights führen.

Preise und Übernachten: Island ist durch die Wirtschaftskrise und den damit verbundenen Verfall der isländischen Krone ein relativ günstiges Reiseland geworden. Die Preise für Grundnahrungsmittel sind kaum höher als in Deutschland. Teurer sind Alkohol, Zigaretten und Hotelübernachtungen. Fast überall werden gängige Kreditkarten akzeptiert. Günstigste Übernachtungsmöglichkeit ist das Zelt (ca. 8,- bis 10,- Euro), im Sommer gibt es in den Internatsschulen Schlafsackunterkünfte (ab 20,- Euro pro Person) oder einfache Zimmer (ab 50,- bis 70,- Euro pro Doppelzimmer). Hotelzimmer sind in der Regel ab 80 bis 120,- Euro zu bekommen.

Aktivitäten: Island ist ein Paradies für Pferdefreunde, überall werden kürzere und längere Ausflüge angeboten. Golfen ist weitverbreitet und günstig. Wandern, Rafting, Eisklettern, Vogelbeobachtungen, Schneemobiltouren, Höhlenwandern, Wal-Beobachtungstouren, Angeln, Klettern oder Baden sind nur einige der vielen möglichen Freizeitbetätigungen.

Besondere Tipps: Reykjavik ist ein Geheimtipp für Partyfreunde. Im kleinen Zentrum brodelt das Partyleben am Wochenende in den Clubs und Kneipen! Meist gehen die Parties aber erst nach Mitternacht los und gegen dann bis zum nächsten Morgen...
Die kleine Hauptstadt und die nahen Top-Ziele von Gullfoss, Geysir und die Blauen Lagune sind ein lohnenswertes Ausflugsziel für ein langes Wochenende! Flüge sind in der Off-Saison bedeutend günstiger, Icelandair hat oft besondere Angebote.

Badesachen für Island nicht vergessen! Im Meer baden nur Tollkühne, aber fast jeder kleine Ort hat ein Schwimmbad mit heißen Pötten, in welchem man extrem gut relaxen und auch mal einen Regentag überstehen kann!

Text und Fotos © Reinhard Pantke