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Reise-Blog: Göteborg - die Westküstenmetropole

14.07.2010
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Skandinavien-Tour Sommer 2010


Der Skandinavien-Experte und Reise-Journalist Reinhard Pantke berichtet von seiner aktuellen Tour mit dem Fahrrad durch Schweden und Norwegen. Begleiten Sie ihn virtuell auf seiner Reise und erfahren Sie interessante Details über Land und Leute!

Der Wettergott hatte es in den nächsten Tagen meiner Radtour nicht unbedingt gut gemeint. Nachdem ich Bornholm verlassen hatte und wieder an Schwedens Ostküste angekommen war, regnete es fast fünf Tage wie aus Eimern und der Wind blies mich zeitweise fast von der Straße. Meine Idee, hinüber an die Westküste zu fahren, brachte auch erstmal nur REGEN! Da die Schilderung langer und windiger Regentage vermutlich weder meine Laune, noch die Laune des geneigten Lesers dieser Seiten steigern würde, machen wir einen kleinen zeitlichen und räumlichen Sprung in Richtung der Westküstenmetropole Göteborg. Es sei übrigens dem treuen Leser dieser Seiten noch mitgeteilt, dass die Darstellung der Ereignisse nicht unbedingt immer chronologisch ist und ich manchmal Ereignisse vorziehe.

Göteborg

Auch wenn Göteborg mit ca. 500.000 Einwohnern nach Stockholm „nur“ die zweitgrößte Stadt im Lande ist, so hat man das Gefühl in einer sehr entspannten, grünen Großstadt zu sein, die mit ihren breiten Boulevards und der ausgedehnten Fußgängerzone zum Bummeln, Schauen und Schlendern einlädt. Auch per Fahrrad kann man die Stadt wunderbar entdecken, die Stadt hat in den letzten Jahren viele gut markierte und sichere Radwege und Routen angelegt, auf denen man die Stadt und die Umgebung abseits der Auto-Highways erkunden kann! Noch vor ein paar Jahren war das Radfahren hier sehr nervig, da man insbesondere beim Verlassen der Stadt keine Alternativen zu den stark befahrenen Hauptadern fand und manchmal einfach plötzlich ohne Alternativstrecke vor einem Schild stand, welches das Radfahren untersagte!

Bei schlechtem Wetter kann sich man sich die Zeit im „Nordstan Shopping Center“ vertreiben, das der größte „Einkaufs-Tempel“ Skandinaviens ist. Das „Größte“ für Kinder oder Junggebliebene ist jedoch ein Besuch des Vergnügungsparks „Liseberg“, dem größten Freizeitpark Schwedens!

Wasser überall...

Ganz kostenlos und einfach erreichbar sind die zahllosen Seen in der näheren Umgebung der Stadt, die ebenso wie die tolle Schärenküste im Westen der Stadt zum Baden und „Sonnetanken“ animieren! Neun große Inseln und viele kleine Fels-Inseln liegen in direkter Reichweite auch nicht motorisierter Reisender. Eine der Straßenbahnlinien zuckelt direkt zum Personenfährhafen „Saltholmen“.

Unter den Brücken von Göteborg

Doch für ein paar Stunden habe ich dann doch Glück mit dem Wetter und kann einen der schönsten Ausflüge durch die Stadtgewässer machen: Die Fahrt mit den flachen Ausflugsbooten, die auf den Kanälen unter zahlreichen Brücken hindurch fahren, ist ein echtes Highlight und vermittelt einem fast den Eindruck, in Holland unterwegs zu sein. Vorbei an der „Fischkirche“ und prachtvollen Bauten im „Haga“ Viertel geht es zu den großen Werften, die noch heute eine wichtige, wirtschaftliche Rolle spielen. Irgendwann sagt uns die charmante schwedische Bootsführerin grinsend: „Und jetzt bitte alle auf den Boden ducken, sonst gibt es kostenlos `nen neuen Haarschnitt!“ Rückwärts gewandt sehe ich eine flache Brücke, die kaum 15 cm über den Sitzlehnen des Bootes auftaucht! Widerspruch zwecklos :)

Weiter geht es...

In den nächsten Tagen wartet auf mich die spektakuläre Westküste, die ich bis zur norwegischen Grenze abfahren werde. Auch der Wetterbericht verspricht endlich Besserung und ein Ende des miesen Regen-Wetters! Schauen Sie einfach in den nächsten Tagen mal wieder vorbei und lesen Sie wie es weitergeht...

Reistipps

Erreichbarkeit:
Fähre: Stena Line fährt täglich ab Kiel in ca. 14 Stunden direkt nach Göteborg. Mehrmals täglich gibt es auch Verbindungen nach Dänemark. Für alle, die mit „fahrbarem Untersatz“ reisen möchten, ist dies sicher die beste und günstigste Verbindung. Je eher gebucht wird, desto günstiger sind die Tickets!

Per Bahn erreicht man Göteborg z.B. ab Hamburg in ca. 10 bis 12 Stunden, mitunter werden sehr günstige „Specials“ angeboten. Von Göteborg aus gelangt man per Zug in alle Metropolen von Schweden und Norwegen.

Flug: Wer fliegt, sollte sich informieren, welcher der beiden stadtnahen Flughäfen angesteuert wird. Beide Flughäfen sind durch Busse gut mit dem Hauptbahnhof verbunden. „Ryanair“ fliegt z.B. günstig (Vorsicht: Extragebühren!) vom Göteborger Stadtflughafen nach Bremen.

Unterkünfte: Am besten versucht man, über die Infoseite (Adresse siehe unten) der Stadt eine Unterkunft zu buchen. Die meisten Campingplätze sind für Fahrradfahrer recht weit abseits des Zentrums gelegen. Ich habe gute Erfahrungen mit dem „Ibis Hotel“ am Wasser gemacht. Es ist ein ruhiges Hotelschiff (kleine Zimmer, ab ca. 75 Euro für ein DZ), das nur 10 Gehminuten vom Zentrum entfernt liegt.

Ein Tipp für alle Kamera- und Fotofans: Unbedingt die wechselnden Ausstellungen des Hasselblad Centers anschauen!

Text und Fotos © Reinhard Pantke