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Abdichtung Schaltwelle Getriebe MT5, M3P, M5D, M5P

Volvo 440, 460, 480, S40 (-04), V40 (-04)

09.12.2021

Anleitung zur Abdichtung der Schaltwelle mit dem Reparatursatz, der die Originalteile ersetzt und Ausbau sowie Zerlegen des Getriebes vermeidet.


Bei dieser Getriebebauform ist im Alter gern mal die Abdichtung der Schaltwelle am Getriebe undicht. Im fortgeschrittenen Stadium läuft das Öl da recht schnell aus, weil die Schaltwelle unten aus dem Getriebe kommt. Das macht unschöne Flecken und führt sehr schnell zu Getriebeschäden.
Mit unserem Reparatursatz ist dieses Problem recht schnell zu beheben, das Getriebe muss nicht ausgebaut und zerlegt werden. Das wäre mit den Originalteilen der Fall. Die auf dem originalen Dichtring sitzende Manschette entfällt in diesem Fall, sie passt nicht mehr. Im Vorfeld sollte man sich in jedem Fall Getriebeöl sowie die Dichtringe für Ablaß- und Einfüllschraube besorgen, da es zum grössten Teil sowieso an der Schaltwelle ausläuft. Wir empfehlen, es vorher abzulassen, dafür ist ein Innenvierkantschlüssel in zwei Grössen (Skandix 1068179) erforderlich.
Die Einfüllschraube befindet sich in Fahrtrichtung vorn am Getriebegehäuse, die Ablaßschraube ist unten neben der Schaltwelle (Bild).


Vor dem Ablassen des Öls sollte man vorsichtshalber die Einfüllschraube lösen. Bekommt man die nicht gelöst, bekommt man auch das neue Öl nicht in das Getriebe.
Nun die Ablaßschraube öffnen.
Danach den Schalthebel aus der am Getriebegehäuse gelagerten Umlenkung aushängen. Die Schraube mit Sicherungsmutter dafür kann unter einer Manschette hinter dem Getriebe sitzen.


Nun den Sicherungsring über der Umlenkungskugelpfanne herausnehmen (Bild 2).


Die Kugelpfanne mit dem Umlenkhebel aus ihrer Führung hebeln und entnehmen.


Den Umlenkhebel aus dem Faltenbalg ziehen und beiseite legen.


Faltenbalg abnehmen und beiseite legen.


Halteschraube der Führungsfeder herausschrauben und mitsamt der Feder entnehmen und zur Seite legen.


Manschette über den Hebel entfernen und undichten Simmerring aus seiner Führung hebeln oder herausziehen. Ich habe das hier im Bild mit einem Abzieher für Wischerarme (Skandix 1042375) erledigt. Falls man so einen Abzieher verwenden möchte, sollte dafür ein Gang eingelegt werden.


Der Simmerring muss anschliessend zum Abnehmen durchtrennt werden, z. B. mit einem Seitenschneider.


Schaltwelle, Hebel und Führungsbuchse für die Dichtung nun gründlich vom Öl befreien und reinigen, danach die Welle und den Hebel leicht mit Silikonspray einsprühen.
Die dem Reparatursatz beiliegenden O-Ringe auch leicht einsprühen und sie mit so wenig Dehnung wie möglich zügig über den Hebel auf die Welle ziehen.


Nun die Halbschalen mit der Nut über die O-Ringe setzen und vor die Führungsbuchse schieben. Wenn sie sich nicht sauber in der Buchse ansetzen lassen, kann es erforderlich sein, sie unten leicht anzufasen. Die Stoßflächen der Halbschalen können zur besseren Abdichtung mit einem dünnen Dichtmittel wie z.B. Hylomar ganz dünn bestrichen werden, wirklich nötig ist es aber nicht.


Nun die beigelegte U-förmige Montagehilfe auf die Halbschalen setzen und das Getriebe in den Leerlauf schalten.


Mit einem Hammer auf der Welle die Halbschalen nun eintreiben. Dazu muss das Getriebe unbedingt im Leerlauf sein!
Wenn der überstehende Kranz der Halbschalen auf dem Guß anliegt, sitzt es richtig. Die Montagehilfe nun wieder entnehmen.


Mit der Schraube für die Führungsfeder wird nun das Sicherungsblech angeschraubt, welches ein sehr unwahrscheinliches Herausrutschen der Hälften zusätzlich verhindert.


Die restliche Montage erfolgt in umgekehrter Reihenfolge der Demontage. Die Manschette auf der Schaltwelle entfällt, sie darf auf gar keinen Fall zusätzlich montiert werden, da sich dann der Rückwärtsgang nicht mehr einlegen lassen würde.
Am Schluß natürlich das Ölauffüllen nicht vergessen!
Der Ölstand im Getriebe muss bis Unterkante der Einfüllbohrung reichen.
Die Buchse und Kugeln des Umlenkhebels, die hinterher unter dem Faltenbalg und in der Kugelpfanne sitzen, sollten gereinigt und frisch gefettet werden. 

  • Diese Hinweise dienen nur zur Orientierung und ersetzen nicht die Einbaurichtlinien der Fahrzeughersteller! Alle Angaben ohne Gewähr!

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