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Projekt Paul: Die Schatten der Vergangenheit

18.04.2016
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Restauration - Saab 9-5 Sportkombi


Es ist an der Zeit, über das SaabBlog.net Projektauto zu sprechen. Ein Auto, „Made in Trollhättan“, dessen Restauration wir für 12 Monate unterstützen und begleiten werden. Der SaabBlog.net berichtet hier über Paul! Paul ist ein Saab 9-5 Sportkombi aus dem Jahr 1999. Verfolgen Sie virtuell, wie ein Fahrzeug nach langer Standzeit zurück ins Leben geholt wird.

Saab Projektauto. Glauben wir an ein gutes Ende der Geschichte?

Ein schöner Tag im März. Die Sonne scheint, die Arbeit geht gut von der Hand, und wenn man das Bürofenster öffnet, dann hört man die Vögel vor Freude auf das Frühjahr singen. Perfekt, oder? Aber gerade dann, wenn es perfekt scheint, lauern die Schatten und warten auf ihre Chance. Das beginnt oft harmlos. Mit einem Telefonanruf zum Beispiel.

Wenn die Werkstatt anruft und sagt, dass es kein guter Tag sei, dann wird es meist teuer. Was ist passiert? Im vorherigen Teil unseres abenteuerlichen Saab Projekts haben wir mit SKANDIX einen Paten für unseren Kombi gefunden. Die Teile kamen schnell, in Kiel machte man sich an die Arbeit. Paul sollte rasch zum Lackierer, der einen freien Slot für unseren Saab hatte.

Die Liste für das Werkstatt-Team war lang, aber mit viel Engagement und einigen Überstunden wurde Paul rechtzeitig fertig. Noch kurz eine Probefahrt, und dann könnte unser Saab 9-5 Kombi zur nächsten Station wechseln. Was so harmlos und einfach klingt,  sollte so nicht sein. Paul fährt, aber nicht so wie erwartet.

Leser erinnern sich bestimmt an den Grund, weshalb der 9-5 damals weggestellt wurde. Die Kupplung sei der Grund, so hieß es. Die tat aber auf der ersten, kurzen Probefahrt, was sie sollte, dafür entdeckten wir einen defekten Turbolader. Fairer Tausch, Turbolader statt Kupplung? Kann man mit leben, dachte ich.

Und jetzt? Gang 1 bis 4 trennt sie ohne Befund, in Gang 5 beginnt sie durchzurutschen. Die Lage ist klar, die Schatten der Vergangenheit sind zurück. Paul wurde wegen defektem Turbolader plus defekter Kupplung aus dem Verkehr gezogen. Er ist jetzt 17 Jahre alt, und vor einigen Jahren waren Schäden wie diese noch ein Grund, ein Fahrzeug mit 150.000 Kilometern zu schlachten. Damals in grauer Vorzeit, als es noch Nachschub gab, und alte Kombis nur alte Gebrauchsgüter waren.

Das hat sich gründlich geändert. Aus Trollhättan kommt nichts mehr, selbst wenn irgendwann irgendwas kommen sollte, dann wird es nicht unbedingt etwas mit Pauls DNA zu tun haben. Ausserdem hat unser Saab nur zarte 150.000 km auf dem Zähler, was heute als fast fabrikfrisch durchgehen mag.

Es hilft nichts, eine neue Kupplung muss ran. Orio macht also Umsatz mit uns, das Budget schmilzt wie der Schnee in der Sonne, SKANDIX möchten wir nicht schon wieder um Unterstützung fragen. Man hat uns bereits im letzten Kapitel großartig geholfen, das Projekt ist noch jung, vielleicht benötigen wir in den nächsten Monaten nochmals Hilfe.

Die Teile werden bestellt, am nächsten Morgen sind sie in Kiel, das Werkstatt-Team gibt alles. In der Zwischenzeit wurde noch der Rostschutz aufgefrischt, und als Paul am nächsten Tag aus der Werkstatt rollt, läuft die Probefahrt wie gewünscht. Er fährt, er bremst, er beschleunigt wie gewollt. Dem Fahrwerk merkt man die neuen Buchsen für die Vorderachse, Hilfsrahmen, Hinterachse und Stoßdämpfer an. Fahrverhalten und Erscheinungsbild stehen ab sofort in einem krassen Gegensatz. Fährt sich wie ein Neuwagen, sieht aus wie Biotop? Geht gar nicht.

Okay, der Saab ist in den letzten Wochen nicht schöner geworden, dafür ist er ist technisch auf einem aktuellen Status. Gut so, auch wenn ich nach dem Kupplungs-Schock intensiv auf das Projekt geflucht habe. Wir sind auf dem richtigen Weg!

Was haben wir in dieser Folge investiert? Auf der Rechnung stehen ein Kupplungskit (#8781890), ein Nehmerzylinder (#4925822) und Kleinteile. Rund 500,00 € sind zusätzlich in das Projekt Auto gewandert und natürlich sind die Arbeitszeiten noch nicht mit dabei.

Die Geschichte geht weiter, und unser Saab 9-5 Kombi mit Namen Paul rollt jetzt zum Lackierer. In der Zwischenzeit kümmern wir uns um ein paar andere Dinge in Pauls Umfeld. Wir haben ein paar nette Ideen für die Zeit, wenn Paul auf der Strasse sein wird, und eventuell können wir ja noch den ein oder anderen Sponsor für unser Projekt begeistern.

Fortsetzung folgt...