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Die Orient Rallye - Eine lange Reise von Oberstaufen nach Istanbul (5)

06.02.2015
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Die spontan zusammen gefundene Truppe macht eine Nerven aufreibende Tour durch sämtliche Länder mit Höhen und Tiefen. Begleiten Sie das Team virtuell durch die spannenden Erlebnisse und Ereignisse.

5.Tag Kaardzali - Istanbul

402 km - durchschnittlich 52 km/h - Verbrauch 9,5 Liter

Um 8:00 Uhr tauchte der Mechaniker auf und wir schoben Randall in die Werkstatt. Nach kurzer Diagnose und längerer Fehlersuche wies alles auf den Kurbelwellensensor hin. Die Hälfte des Teams wusste nicht mal was das ist. Der Mechaniker sagte irgendwas und gestikuliert mit Händen und Füßen, schnappte sich den kaputten Sensor und fuhr weg. Nach einer halben Stunde kam er mit drei anderen Sensoren zurück und probierte sie durch. Einer passte und Randall sprang auf den ersten Versuch ohne Probleme an. Auch die leichten Zündaussetzer im Leerlauf waren nicht mehr vorhanden. Das Kabel war wohl schon länger angeschlagen und ist durch den Aufsetzer ganz gebrochen. So fuhren wir Mittags mit sehr guter Laune weiter.

Weiter geht's Richtung Griechenland

Das Wetter war fantastisch und wir fuhren wieder mal eine Passstraße Richtung Griechenland. Ehrlich gesagt waren wir sehr froh über die Panne, auch wenn sie uns fast einen Tag gekostet hat, aber so konnten wir die Passstrasse bei super Wetter und bei Tag genießen. Wieso andere Teams die Nacht durchfuhren ist uns mittlerweile schleierhaft, da man wirklich viel verpasst. Wir beschlossen einstimmig, die Route später ohne Zeitdruck (eigentlich sollten wir ja schon gestern Abend in Istanbul sein) im Sommer noch einmal zu fahren.

Am bulgarisch-griechischen Grenzübergang wurden wir sehr freundlich behandelt. Wir mussten die Rallye genau erklären und erfuhren, dass vor uns noch niemand von der Rallye diese Route gewählt hatte. Das wäre bestimmt aufgefallen. Auch mein vorläufiger Reisepass, der nur ein Jahr gültig war, stieß auf reges Interesse, da man dies hier wohl auch noch nie gesehen hatte. Danke an dieser Stelle auch noch mal an das Einwohnermeldeamt MOD, das mir den Pass noch zwei Tage vor Abfahrt ausgestellt hat. Die Grenzer ließen sich noch beim Unterschreiben auf den Autos ablichten und weiter gings.

Die Grenzbeamten

Auch an der griechisch-türkischen Grenze gings schnell voran auch wenn Filip hier noch ein Visum lösen musste, da er polnischer Staatsbürger ist. Die nette türkische Grenzbeamtin winkte Björn durch, doch dann hielt ein Beamter, der gerade lächelnd auf Snorre unterschrieben hatte, Randall und Snorre auf. Wir befürchteten dass schlimmste, da gerade ein kleiner Peugeot nebenan gefilzt wurde (der Fahrer hatte ca. 100 Flaschen hochprozentiges dabei). Doch der Grenzer lächelt und wollte auch auf den anderen Fahrzeugen unterschreiben und wünschte uns eine gute Weiterfahrt.

Das letzte Stück

Die letzten 200 km nach Istanbul waren etwas nervig, da man immer, wenn man wieder auf hundert beschleunigen konnte, an den Einmündungen wieder auf 50 km/h abgebremst wurde. Bernhard navigierte uns perfekt durch Istanbul und wir mussten vor dem Ziel, der Platz vor der Sultan Ahmed Moschee, einmal kurz umdrehen, da uns nette Fahrradfahrer leider in eine Einbahnstraße geschickt hatten. Zu deren Verteidigung, die Strasse führte wirklich zur Moschee, nur leider halt nicht für drei beladene Rallye-Autos.

Am Ziel

Um 21:00 Uhr, endlich am Ziel angekommen, wurden wir vom OK herzlich begrüßt und wir suchten uns eine freie Stelle zwischen den teilweise schon seit zwei Tagen eingerichteten Fahrerlagern.

Ein türkischer Freund von Bernhard führte uns in ein gutes Restaurant und zeigte uns noch schnell ein paar Sehenswürdigkeiten in der Nähe. Anschließend genossen wir noch die Nacht im Fahrerlager mit vielen Gesprächen über das Erlebte.

Am nächsten Tag erwartete uns ein Reifenrennen (was immer das auch sein soll) und der "Le Mans Massenstart" mit anschließender Fahrt durch Istanbul zur Fähre auf den asiatischen Teil.