SKANDIX - Ersatzteile für Volvo und Saab Fahrzeuge

So einige Besitzer des Volvo 900 haben es schon erlebt: Die Schrauben des Stoßstangenträgers können duch Kontaktkorrosion aus dem Träger herausfaulen. Streusalz und die Verbindung Stahl/Aluminium sorgen über die Jahre für eine fleissige Reaktion an dieser Stelle, ohne dass man etwas davon mitbekommt.
Wenn man nun, aus welchen Gründen auch immer, den Stoßfänger mal demontieren muss, ist das Drama dann perfekt, weil sich die Rändelbolzen im Stoßfänger mitdrehen. In dem Fall kann man die Stoßstange dann nach dem Lösen der seitlichen Schrauben oft nur noch mit dem Kuhfuss von den Pralldämpfern lösen, weil sich die Rändelbolzen nicht gegenhalten lassen.
Hierzu gibt es jetzt eine Kurzanleitung zum Umbau auf die noch erhältliche Variante oder den Einsatz unseres Reparatursatzes.

Zur Demontage die Deckel der beiden seitlichen Ablagefächer im Kofferraumboden öffnen und zur Seite legen. Die pro Fach zwei Schrauben der seitlichen Stoßfängerbefestigung herausdrehen.
Die seitlichen Teile aus der Führung ziehen und das Loch für den Führungsstift zwischen den Schraubenlöchern an der Karosserie mit einem Klebestreifen verschließen, damit diese nicht wieder hineinrutscht. Der bricht sonst beim Abnehmen recht leicht ab und die erneute Montage ist ohne den Stift mühseliger.

Beim Austausch des Trägers oder Einbau des Reparatursatzes muss die Stoßstangenhaut komplett demontiert werden. Dazu von unten erst die Anschlussleiste an der Ladekante abschrauben und abnehmen.
Das ist die schwarze Leiste, die hier von oben mittig im Bild zu sehen ist.

Dann die sieben Clipse unten aus der Stosstangenhaut entfernen. Diese haben in der Mitte einen Stift, den man mit einem passenden Durchtreiber herausschlagen kann. Danach lassen sie sich mit einem Schraubendreher leicht heraushebeln. Diese Clipse, Dehnstopfen oder auch Spreizniete (Skandix-Nr. 1005982) sind bei der anderen Stoßfängervariante auch oben unter der Zierleiste vorhanden!

Bei dieser Variante ist die Außenhaut oben nur eingehakt. Sie lässt sich jetzt etwas herunterklappen, nach vorne schieben und abnehmen.
Die Stoßstangenhaut kann man bei der Gelegenheit auf der Innenseite gründlich reinigen, da sich dies sonst nur schwer machen lässt.

Stoßstangenträger nun abschrauben, sofern möglich. Bei Schraubbefestigungen die haltlos durchdrehen,kann mit einem langen Kuhfuß gehebelt werden. Gegenhalten der Schrauben im Träger ist kaum möglich, da diese Original einen runden Kopf haben.

Wichtig, wenn der Träger nun demontiert ist und mit dem Reparatursatz wiederverwendet werden soll: Gründlich reinigen und die Spuren der Fremdmetalle (Rost!) entfernen. Danach sollte man ihn versiegeln, mit Fett oder Wachs z.B.. Lackieren ist natürlich auch möglich, dabei ist aber zu beachten, dass nicht jede Grundierung auf Aluminium hält. Bei einer Farbbeschichtung muss der Träger auch penibelst gereinigt sein, bevorzugt durch Strahlen. Auch die Pralldämpfer sollten gründlich gereinigt und entrostet werden, auch sie sind momentan als Neuteile nicht mehr lieferbar. Ich habe die in dem abgebildeten Fall anschließend zweimal mit Brantho Korrux "3in1" (1046095) gestrichen.

Um weitere Kontaktkorrosion an dieser Stelle zu vermeiden, haben wir unserem Reparatursatz Unterlagen beigelegt, die den direkten Materialkontakt vermeiden sollen. Diese kommt einmal auf die Auflagefläche des Konterblechs in demTräger, die andere auf den Pralldämpfer.
Die Auflage auf dem Pralldämpfer ist zur Vorbeugung auch einzeln erhältlich. Die Auflage mit etwas Fett auf dem Blech fixieren.

Bei der Stoßfängermontage mit dem Reparatursatz werden jetzt die Konterbleche seitlich in den Stoßstangenträger eingeführt (hier im Bild ein Musterteil). Das geht am besten mit einem flexiblen Magnetheber (z.B. 1070873). Wenn man das Blech in Position geschoben hat, einfach den flexiblen Arm umknicken, dann ist es etwas arretiert. 

Nun die Schloßschrauben zu Fixierung ebenfalls mit etwas Fett auf der Kopfrückseite bestreichen. 

Die Schloßschrauben nun durch die Löcher in der Außenseite des Trägers einführen und in die Halteplatte drücken. Durch das Fett werden sie hier an der Stelle gehalten.

Den Träger ansetzen und alle vier Muttern soweit anziehen, dass man ihn mit etwas Kraft noch verschieben kann. Bei Verwendung des Reparatursatzes ggf. von der Außenseite mit einer Verlängerung auf den Schraubenkopf drücken um die Muttern besser ansetzen zu können.

Die Außenhaut über den Träger stecken, ggf. bei der mittleren Variante oben einhängen und unten mit drei lose eingesteckten Spreiznieten arretieren. Anschließend die seitlichen Schrauben vom Kofferraum aus ansetzen und drei Umdrehungen hineindrehen.

Sollte ein anderer Träger verwendet werden als original verbaut war, gilt Folgendes:

-Wird die Variante verwendet, bei der oben die Bohrungen für die Spreizniete sind in Verbindung mit der Außenhaut zum oben Einhaken (Bild), dann kann man die obere Verbindung einfach ignorieren. Die Haut hält mit den sieben Nieten und vier Schrauben auch so, sie sitzt bei korrekter Montage stramm genug auf dem Träger. Das ist allerdings nicht der Fall, wenn die Pralldämpfer schon einmal leicht gedrückt wurden. Dann kann die Aussenhaut klappern. In so einem Fall kann man die Haut an der Oberseite des Trägers mit einem geeigneten PU- oder MS-Polymer-Kleber (z.B. Innotec Aheseal, 1039424) fixieren, was aber natürlich eine erneute Demontage erschweren wird.

-Bei der umgekehrten Variante (in Bild 1 und 5) mit dem Winkel oben zum Einhaken der Außenhaut (neu nicht mehr lieferbar!) muss dieser Winkel entfernt werden, er ist der anderen Außenhaut im Weg. Das Alu lässt sich recht gut sägen, aber unbedingt dabei eine Schutzbrille tragen. Zusätzlich sind die Löcher für die sieben oberen Spreizniete in den Träger zu bohren. Ohne diese Nacharbeit passt das nicht!

Jetzt den Träger in den Pralldämpfern so verschieben, dass die Spaltmaße seitlich und zur Heckklappe hin vernünftig passen und die Muttern an den Pralldämpfern anziehen. Erst dann die restlichen Spreizniete setzen und arretieren sowie die seitlichen Schrauben festziehen.