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Restauration: Volvo 480 - Die ersten Anproben

19.09.2014
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Restauration - Volvo 480 von Christopher Lee Pauly


Der 20-Jährige Christopher berichtet von der Rettung seines humpelnden und um den Gnadenschuss bittenden 480er Volvo. Begleiten Sie ihn virtuell durch die ganze Achterbahnfahrt der Gefühle!

Zuerst muss alles raus

Frei nach dem Motto: Wenn kein Rost mehr da ist, kann es auch nicht weiter rosten. Viele Kleinigkeiten alleine haben knappe 5 Stunden in Anspruch genommen. Das Auto machte allerdings auch nach Kleinigkeiten direkt schon einen schöneren Eindruck, und dieser Anblick brachte mich dazu, weiter zu machen. Zwischendurch, während der ganzen Arbeiten, kamen neben ungezählten Flaschen Wasser ebenso viele Keksdosen zum Verzehr.

Nachdem die Reste der Behausung vom Eichhörnchen aus dem Schweller entfernt waren, machte ich mich an die Schweißarbeiten. An dieser Stelle möchte ich meinen Kumpel Manuel dankend erwähnen, der unzählige Stunden mit der Hand am Feuerlöscher bei den Schweißarbeiten Brandwache gestanden hat und auch an anderen Ecken mit anpackte. Zurück zum Auto... Ich setzte mir viele Schweißpunkte, um die heraus geschnittenen Löcher wieder zu füllen. Das ganze hat ungefähr 2 Stunden gedauert.

Jetzt wo die Schweißarbeiten links außen soweit durch waren, fing ich das gleiche Spiel auf der rechten Seite an. Erstaunlicherweise sah es hier nicht allzu schlimm aus.

Das Heck

Als nächstes Stand der Kofferraum an, das Schadenbild dort war recht schlimm. Die Ecken hoch zum Dome (Ecke Bodenwanne/Domhaus) waren auf beiden Seiten so durchgerostet, dass Fußbälle dort fast durch gepasst hätten.

Da man mit der Flex dort nur sehr eingeschränkt hin kommt, musste dort der Elektrofuchsschwanz ran. Das ging recht gut, aber nun galt es die Bleche dort zu formen. Die große Frage des Formens: nach etlichen Hammerschlägen passte es ungefähr. Dann habe ich die Bleche „motiviert“ auf ein flächendeckendes Bett aus Karosseriekleber gesetzt, angedrückt, gebohrt und mit unzähligen Nieten befestigt. Beim Blech rechts kam auch kurz das Schweißgerät zum Einsatz, da ich dort einen Winkel auf Stoß schweißen musste. Blechmäßig war das Heck nun soweit wieder ok.

Die Frontpartie

Als nächstes stand die Frontmaske auf dem Plan, diese war nämlich links gebrochen, was sich aber mit Spachtelmasse wieder leicht beheben ließ. Nichts böses ahnend habe ich, um eine undichte Stelle zu suchen, bei offener Haube den Motor angelassen. Keine 15 Sekunden später lag die Haube auch schon unten. Ursache war, dass ein paar Dilettanten die Haube an der Scharnieraufnahme zusammen geschustert hatten, nachdem ein Unfall vom Vorbesitzer diese beschädigt hatte. Die Jungs hatten einfach alles halbherzig rein gefriemelt und ausgegossen, dabei weiß doch jeder, dass Harz auf spiegelglatten Oberflächen nicht hält. Nachdem wir die Haube komplett abgebaut hatten, wurde erst das gesamte Schadensbild richtig sichtbar, denn die Aufnahme war in etwa der Größe eines DIN A3 Blattes weg gebrochen und mit Knetmasse in vielen bunten Farben und Kaugummi gemengt worden.

Die Reparatur der Haube war ein Akt für sich, da es galt, die alte Form und Aufnahme wieder einzubauen und vor allem richtig zu positionieren. Die größte Herausforderung dabei war es, alles stabil zu befestigen. Mein Vater besorgte ein Spezialharz, welches hohen Temperaturen und Aerosolen etc. stand hält und eine hohe Klebkraft hat. Mit einem 3 mm HSS Fräser raute ich den gesamten Bereich an und fräste hunderte kleiner Nuten hinein, wie ein Zahnarzt mit Bohrer, nur für die Haube. Anschließend nahmen wir uns die vorbereiteten Teile, setzten sie mit Glasfasermatten ein und tränkten sie mit dem Harz. Nach mehreren Laminiervorgängen und Feinarbeiten mit Feile und Fräse war die Haube wieder hergestellt. Die ganze Haubenaktion fand im Heizungskeller meiner Oma statt, da es für das Harz draußen zu warm war.

Weitere Arbeiten an der Front waren die Klappscheinwerfer, welche hakten und ruckelten. Diese bekamen zwei neue Dämpfer und alle beweglichen Teile eine WD-40 Kur. Außerdem fettete ich alles gut ein, so dass alles wieder funktionierte. Die Lampenstecker dort haben wir gegen normale H4 aus einem Passat Sockel getauscht. Die Fernlichter hatten Tränen in den Augen und der rechte einen Steinschlag. Bei einem kam mir das Glas sogar entgegen. Zwei gebrauchte, welche ich dann zerlegt, das Glas neu abdichtete und eingebaut hatte, lösten auch dieses Problem. Die meiste Arbeit hier war das Reinigen und Entfernen der alten Dichtungsmasse in der Fuge und die Anschleifarbeiten.

Fortsetzung folgt…

Weitere Infos...

  • Motorhaube
  • Unter der Haube