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Projektsaab: To-do Liste

16.03.2016
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Restauration - Saab 9-5 Sportkombi


Es ist an der Zeit, über das SaabBlog.net Projektauto zu sprechen. Ein Auto, „Made in Trollhättan“, dessen Restauration wir für 12 Monate unterstützen und begleiten werden. Der SaabBlog.net berichtet hier über Paul! Paul ist ein Saab 9-5 Sportkombi aus dem Jahr 1999. Verfolgen Sie virtuell, wie ein Fahrzeug nach langer Standzeit zurück ins Leben geholt wird.

Paul – unser Projektsaab 2016

An einigen Stellen ist der Lack ab, an anderen wachsen Moose. Paul, unser Projektsaab, ist kein schönes Auto. Seine besten Jahre hat es hinter sich. Ich hatte Bedenken, als ich die Bilder von Paul online stellte. Auto Blogs beeindrucken für gewöhnlich mit Pferdestärken, einer Menge PS und so. Nichts von dem hat Paul zu bieten. Noch nicht. Trotzdem, die Community scheint das Projekt zu mögen.

Vielleicht weil Paul den Familiennamen Saab trägt. Der Blog hat Zulauf, mehr denn je. Um so länger es her ist, dass die Marke sich aus dem Automobilbau verabschiedet hat, desto magischer scheint sie zu sein. Weit mehr als 2.000 Leser hatten Pauls Vorstellung innerhalb von 24 Stunden gelesen – ein beeindruckend guter Wert.

Das beflügelt uns und unser Projekt. Und wir sind der Meinung, Paul wird das Engagement wert sein. Als 9-5 der ersten Generation hat er innere Werte. Gut verarbeitet, zurückhaltendes skandinavisches Design, ehrliche Materialien im Innenraum. Die perfekte Basis – und vor allem ein sicheres Auto. Und das ist, auch aus tragisch-aktuellem Anlass, der wichtigste Punkt von allen.

Denn während ich an dem Artikel arbeite, kommt eine traurige Mail in mein Postfach. Ein Saab 9-5, im Alter wie Paul, hat gestern seinen Lebenszyklus beendet. Eine Limousine, die schon hier auf dem Blog Thema war. Wie zu erwarten hat der Saab seinen Job getan. Der Vorderwagen hat die Aufprallenergie geschluckt, der 9-5 ist Schrott. Aber er hat ein Leben gerettet. Dem Fahrer, den ich persönlich kenne und schätze, ist nichts passiert, er ist unverletzt – dank der guten Arbeit in Trollhättan. Sein nächstes Auto soll erneut ein Saab 9-5 sein. Wenn er denn einen Passenden findet…

Ich denke diese Saab Stärke, die Real-Life-Safety, ist es wert, Paul zurück in das Leben zu holen. Sprechen wir über Technik, und ja, ab jetzt wird das Thema etwas „trocken“.

Die Basics

Wenn ein Auto nach langer Standphase zum Leben erweckt wird, sollten alle Flüssigkeiten erneuert werden. Alte Öle raus, neue rein. Ausserdem wollen wir einen Motorreiniger ausprobieren. Im Klassiker-Bereich nach langen Standzeiten die Norm. Da der 9-5 einige Jahre weg gestellt wurde, eine angebrachte Maßnahme. Wir werden dabei auf die Mittel von Blog Unterstützer Triboron zurück greifen.

Natürlich benötigt Paul neue Bremsen, ein großes Inspektionspaket nach Saab Norm mit allen Filtern. Teile des Fahrwerks sind ausgeschlagen. Nachgerüstet werden muss die Kurbelgehäuseentlüftung. Wir erstellen eine Übersicht der zu erledigenden Dinge, und das Gefühl sagt, sie wird nicht zu kurz werden. Denn Paul hat sicher einige Überraschungen im Biotop.

Was wir für Paul investieren, welche Teile verbaut werden – wir führen in den nächsten 12 Monaten darüber Buch und stellen die Teile online. Damit haben wir einen Blick auf Kosten, Nutzen, Erfahrungswerte, und Leser können bei ähnlichen Projekten die benötigten Teile leichter lokalisieren.

Rost?

Es gibt die große, plakative Roststelle an der Tür. Sie wirkt grausam abschreckend, ist aber nur abgeplatzter Lack. Oberflächenrost also, der dramatisch wirkt, es aber nicht ist. Der Unterboden hat keine Durchrostung, nur Ansätze von Flugrost und sieht damit für das Alter verblüffend gut aus.

Wir haben, und das ist die gute Nachricht, keine größeren Karosseriearbeiten vor uns. Saab hat bei dem 9-5, zumindest bis 2006, gut konserviert. Mit dem Facelift zur Chrombrille schwand die Begeisterung – oder die Kostenoptimierer schlugen zu. Trotz allem: Paul soll einen zusätzlichen Rostschutz bekommen, damit er fit für kommende Jahrzehnte wird.

Lackierung?

Man muss nicht darüber diskutieren. Paul ist aktuell ein lebendes Gesamtkunstwerk, aber Moose und Flechten müssen weg. Wir werden den Saab in Teilen lackieren lassen, dabei versuchen wir so viel wie möglich Original Lack zu erhalten.

Die Liste wird lang und länger, ich fange an, die Kosten zu addieren. Hmm…eine Rechnung mit einer großen Unbekannten. Wir haben immer noch keine Ahnung, warum Paul ausser Dienst gestellt wurde.

Warum Paul gestrandet ist.

Die Kupplung soll Schuld sein, so erzählt man. Das ist schon Jahre her, Erinnerungen könnten täuschen. Pauls Kupplung tut auf einer ersten, kurzen Proberunde, was sie soll. Sie trennt die Gänge sauber. Täuscht der liebe Paul Gesundheit vor, um der Schrottpresse zu entkommen? Ein ungutes Gefühl bleibt, aber wir legen das Problem zur Seite – für den Moment. Kurze Zeit später finden wir einen Grund, warum der 9-5 Sportkombi zum Biotop auf Zeit wurde. Der Turbolader, das Herz eines jeden Saabs, ist defekt, ein Neuer muss her.

Eine erste Schätzung der Projektkosten:

  • Ersatzteile: € 1.500,00 – 2.000,00
  • Lackierer: € 1.500,00
  • Rostschutz: € 500,00
  • Werkstatt: € 1.000,00

Damit liegen wir bei der Sanierung zwischen 4.000,00 und 5.000,00 €, was schon eine Hausnummer ist. Die Wartungsarbeiten wollen wir in Kiel bei Markus Lafrentz durchführen lassen, ebenso den Rostschutz. Das beschleunigt den Fortschritt, denn wir wollen den Saab fahren; Zeit ist ein wichtiger Faktor des Projekts. In Kiel steht man bereit, um den Turbo einzuschalten. Die Lackierung möchten wir ebenfalls von einem Betrieb vor Ort machen lassen. Wir hatten mit dem Anna Projekt gute Erfahrung, und werden uns für Paul einen Kostenvoranschlag unterbreiten lassen.

Die Ersatzteilkosten machen Kopfschmerzen. Das Budget ist limitiert, unseren Familien haben Mark und ich versprochen, Alles von diesem Wahnsinnsprojekt aus der Blog Kasse zu zahlen. Ausserdem wäre es gut, eine Reserve zu behalten. Haben wir zuviel versprochen? Ja, wir haben den Ehrgeiz, das durchzuziehen, und für unser karitatives Projekt Mittel zu erwirtschaften. Ein Zurück gibt es nicht mehr.

Während ich darüber nachdenke, sich Sorgenfalten auf meiner Stirn abzeichnen, klingelt das Telefon. Ein überraschender Anruf. Wer ist am anderen Ende der Leitung?

Fortsetzung folgt...